PRO•LOG
Manche Menschen überfallen einen wie ein heftiger Sturm. …andere Menschen wehen sanft wie eine Wolke in ein Leben… Die besonderen unter den Menschen suchen einen wie ein warmer Mairegen Tropfen für Tropfen heim. Sie graben sich wie kunstvolle Gravuren unauslöschlich in unser Gedächtnis. Solche Menschen vergisst man sein ganzes Leben nicht. So ein herausragender Mensch war für mich der Vogelschorsch.
DER VOGELSCHORSCH
PRO•LOG
Manche Menschen überfallen einen wie ein heftiger Sturm. …andere Menschen wehen sanft wie eine Wolke in ein Leben… Die besonderen unter den Menschen suchen einen wie ein warmer Mairegen Tropfen für Tropfen heim. Sie graben sich wie kunstvolle Gravuren unauslöschlich in unser Gedächtnis. Solche Menschen vergisst man sein ganzes Leben nicht. So ein herausragender Mensch war für mich der Vogelschorsch.
DER VOGELSCHORSCH
BÜCHER
Textauszug/ DER VOGELSCHORSCH
Verlag Jacoby & Stuart, Berlin, 2019
In einer Verschnaufpause strich mein Blick an einer Haselnussstaude entlang, am Blätterdach der Buche vorbei und plötzlich entdeckte ich den Vogelschorsch. Vom ersten Augenblick an war mir klar, dass er anders war. Anders als die Burschen, die ich bisher gesehen hatte. Schon damals hatte ich ein beunruhigendes Gefühl. Denn wenn man anders als die anderen ist, bezahlt man oft einen hohen Preis. Vor dem Anderssein hatten die meisten Menschen Angst. Deshalb war es bequemer wie alle zu sein, sich einzufügen und nicht aufzubegehren. So ließen sie einen zumindest in Ruhe. Das Unglück war: Der Vogelschorsch war wirklich vollkommen anders. Hätte er sich nur ein winziges, klitzekleines Stückchen angepasst, hätte alles ein besseres Ende nehmen können. Und nicht so ein schrecklich trauriges.
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DREHBUCH
Drehbuch Auszug: DER VOGELSCHORSCH
12. WIESE/WINDSCHIEFES HAUS I AUSSEN/TAG
Das Krächzen entfernt sich und verstummt. Georg geht vom Fenster weg. Lena blickt zum offenen Fenster, ist unschlüssig. Schließlich tritt sie den Rückzug an. Sie kriecht verkehrt aus dem Strauch, robbt weiter und schlüpft durch das Loch in der Hecke...
13. EINSTÖCKIGES EINFAMILIENHAUS I AUSSEN/MORGEN
Lena sitzt auf der Mauer, lässt die Füße baumeln und hält Kirschen in der Hand. Sie kaut, spuckt einen Kirschkern auf die Schotterstraße, stopft sich eine Kirsche in den Mund. Im Hintergrund sehen wir Georg näherkommen. Der Rabe fliegt neben ihm. Georg trägt wie immer seine klobigen Schuhe, seine Bughose mit den Hosenträgern, sein weißes Hemd und den Lodenmantel darüber. Lena blickt Georg unverwandt an. Er hat Schweißtropfen auf der Stirn und bleibt vor ihr stehen. Der Rabe landet in der Wiese neben der Straße und stakst herum.
GEORG
Servus. Ich heiße Georg. Ich wohne seit gestern im Nachbarhaus.
(Lena mustert ihn von Kopf bis Fuß. Georg lächelt sie an)
LENA
Ich weiß. Ich bin die Lena.
GEORG
Lena ist ein schöner Name. Mich nennen alle nur Schorsch. Du
kannst mich auch so nennen, wenn du willst. Wenn nicht, kannst
du Georg zu mir sagen.
LENA
Gut, Georg. Ich sage Schorsch.
PRO•LOG
Manche Menschen überfallen einen wie ein heftiger Sturm. …andere Menschen wehen sanft wie eine Wolke in ein Leben… Die besonderen unter den Menschen suchen einen wie ein warmer Mairegen Tropfen für Tropfen heim. Sie graben sich wie kunstvolle Gravuren unauslöschlich in unser Gedächtnis. Solche Menschen vergisst man sein ganzes Leben nicht. So ein herausragender Mensch war für mich der Vogelschorsch.
DER VOGELSCHORSCH
BÜCHER
Textauszug/ DER VOGELSCHORSCH
Verlag Jacoby & Stuart, Berlin, 2019
In einer Verschnaufpause strich mein Blick an einer Haselnussstaude entlang, am Blätterdach der Buche vorbei und plötzlich entdeckte ich den Vogelschorsch. Vom ersten Augenblick an war mir klar, dass er anders war. Anders als die Burschen, die ich bisher gesehen hatte. Schon damals hatte ich ein beunruhigendes Gefühl. Denn wenn man anders als die anderen ist, bezahlt man oft einen hohen Preis. Vor dem Anderssein hatten die meisten Menschen Angst. Deshalb war es bequemer wie alle zu sein, sich einzufügen und nicht aufzubegehren. So ließen sie einen zumindest in Ruhe. Das Unglück war: Der Vogelschorsch war wirklich vollkommen anders. Hätte er sich nur ein winziges, klitzekleines Stückchen angepasst, hätte alles ein besseres Ende nehmen können. Und nicht so ein schrecklich trauriges.
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DREHBUCH
Drehbuch Auszug: DER VOGELSCHORSCH
1. HIMMEL AUSSEN/TAG
Der Rabe wird kleiner und kleiner, während er höher und höher steigt.
12. WIESE/WINDSCHIEFES HAUS AUSSEN/TAG
Das Krächzen entfernt sich und verstummt. Georg geht vom Fenster weg. Lena blickt zum offenen Fenster, ist unschlüssig. Schließlich tritt sie den Rückzug an. Sie kriecht verkehrt aus dem Strauch, robbt weiter und schlüpft durch das Loch in der Hecke…
13. EINSTÖCKIGES EINFAMILIENHAUS AUSSEN/MORGEN
Lena sitzt auf der Mauer, lässt die Füße baumeln und hält Kirschen in der Hand. Sie kaut, spuckt einen Kirschkern auf die Schotterstraße, stopft sich eine Kirsche in den Mund. Im Hintergrund sehen wir Georg näherkommen. Der Rabe fliegt neben ihm. Georg trägt wie immer seine klobigen Schuhe, seine Bughose mit den Hosenträgern, sein weißes Hemd und den Lodenmantel darüber. Lena blickt Georg unverwandt an. Er hat Schweißtropfen auf der Stirn und bleibt vor ihr stehen. Der Rabe landet in der Wiese neben der Straße und stakst herum.
GEORG
Servus. Ich heiße Georg. Ich wohne seit gestern im Nachbarhaus.
(Lena mustert ihn von Kopf von Fuß. Georg lächelt sie an.)
LENA
Ich weiß. Ich bin die Lena.
GEORG
Lena ist ein schöner Name. Mich nennen alle nur Schorsch. Du kannst mich auch so nennen, wenn du willst. Wenn nicht, kannst du Georg zu mir sagen.
LENA
Gut, Georg. Ich sage Schorsch.
BÜCHER
Textauszug/ DER VOGELSCHORSCH
Verlag Jacoby & Stuart, Berlin, 2019
In einer Verschnaufpause strich mein Blick an einer Haselnussstaude entlang, am Blätterdach der Buche vorbei und plötzlich entdeckte ich den Vogelschorsch. Vom ersten Augenblick an war mir klar, dass er anders war. Anders als die Burschen, die ich bisher gesehen hatte. Schon damals hatte ich ein beunruhigendes Gefühl. Denn wenn man anders als die anderen ist, bezahlt man oft einen hohen Preis. Vor dem Anderssein hatten die meisten Menschen Angst. Deshalb war es bequemer wie alle zu sein, sich einzufügen und nicht aufzubegehren. So ließen sie einen zumindest in Ruhe. Das Unglück war: Der Vogelschorsch war wirklich vollkommen anders. Hätte er sich nur ein winziges, klitzekleines Stückchen angepasst, hätte alles ein besseres Ende nehmen können. Und nicht so ein schrecklich trauriges.
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DREHBUCH
Drehbuch Auszug. DER VOGELSCHORSCH
12. WIESE/WINDSCHIEFES HAUS AUSSEN/TAG
Das Krächzen entfernt sich und verstummt. Georg geht vom Fenster weg. Lena blickt zum offenen Fenster, ist unschlüssig. Schließlich tritt sie den Rückzug an. Sie kriecht verkehrt aus dem Strauch, robbt weiter und schlüpft durch das Loch in der Hecke…
13. EINSTÖCKIGES EINFAMILIENHAUS AUSSEN/MORGEN
Lena sitzt auf der Mauer, lässt die Füße baumeln und hält Kirschen in der Hand. Sie kaut, spuckt einen Kirschkern auf die Schotterstraße, stopft sich eine Kirsche in den Mund. Im Hintergrund sehen wir Georg näherkommen. Der Rabe fliegt neben ihm. Georg trägt wie immer seine klobigen Schuhe, seine Bughose mit den Hosenträgern, sein weißes Hemd und den Lodenmantel darüber. Lena blickt Georg unverwandt an. Er hat Schweißtropfen auf der Stirn und bleibt vor ihr stehen. Der Rabe landet in der Wiese neben der Straße und stakst herum.
GEORG
Servus. Ich heiße Georg. Ich wohne seit gestern im Nachbarhaus.
Lena mustert ihn von Kopf von Fuß. Georg lächelt sie an.
LENA
Ich weiß. Ich bin die Lena.
GEORG
Lena ist ein schöner Name. Mich nennen alle nur Schorsch. Du kannst mich auch so nennen, wenn du willst. Wenn nicht, kannst du Georg zu mir sagen.
LENA
Gut, Georg. Ich sage Schorsch.